Beginnen wir die Reise...

Sie befinden Sich in der denkmalgeschützten Kraftverkehrshalle, die unter Nutzung des VEB Kraftverkehr Karl-Marx-Stadt seit Mitte des 20. Jahrhunderts ein wichtiger Teil der Chemnitzer Industriegeschichte war.

Der VEB Kraftverkehr Karl-Marx-Stadt entstand nach dem Ende des 2. Weltkrieges aus den Überresten eines kapitalistischen Betriebes. Im Jahr 1950 verfügte der Betrieb über 20 LKW und 30 Omnibusse, die zunächst für Wirtschaft und Arbeiterberufsverkehr genutzt wurden. Durch Importe aus den sozialistischen Ländern und Lieferungen aus den Automobilbaubetrieben wurde der Fahrzeugbestand in den folgenden Jahren stetig erweitert. Mit 240 LKW, 210 Omnibussen und 30 Hängern wuchs der VEB Kraftverkehr schnell zu einem der größten Kraftverkehrsbetriebe der Republik heran.

Transportaufgaben im Güternah- und -fernverkehr, in der Spedition und in der Personenbeförderung wurden hier bewältigt. Die Fernlastzüge aus Karl-Marx-Stadt rollten dabei auch über die Straßen der ČSSR, der Volksrepubliken Ungarn und Rumänien, Westdeutschlands, Hollands und der Schweiz.

Durch den schnellen Wachstum des Betriebes wurde Ende der 50er Jahre der Bau eines passenden Betriebshofes notwendig. Im Jahr 1960 entstand an dieser Stelle im Süden der Stadt aus diesem Grund der neue Hauptsitz des VEB Kraftverkehr Karl-Marx-Stadt. Auf einer Fläche von 12,3 ha wurden Betriebsanlagen wie die Pförtnerei, Einsatzleitung, Tankstelle, Waschund Pflegehalle, Werkstatt sowie Abstellplätze gebaut.

Die heutige Kraftverkehrshalle, in der Sie sich aktuell befinden, wurde hauptsächlich als Regiewerkstatt und Revisionsdienst genutzt. Sie beinhaltete unter anderem Unterflur- und Karosseriewerkstätten, Schmiede und Klempnerei sowie Batterieladeraum und Dieselpruüfraum. Im Obergeschoss befanden sich außerdem die Sozial und Umkleideräume für die Mitarbeiter.

Mit 4.000 qm Fläche galt die Halle als größte freitragende Halle der DDR. Die einmalige Dachkonstruktion steht aus diesem Grund heute unter Denkmalschutz. Der VEB Kraftverkehr Karl-Marx-Stadt wurde im Jahr 1990 durch die Kraftverkehr AG Chemnitz abgelöst, aus der später im Zuge der Privatisierungsbemühungen der Treuhandanstalt verschiedene Unternehmen wie die Autobus GmbH Sachsen sowie die heutige Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft hervorgingen.

Der Komplex wurde ab 1992 durch die Vertragswerkstätten ASH Auto-Service und Handels GmbH sowie dem Mercedes-Benz-Händler Auto-Bögl genutzt – 1996/97 übernahm das Unternehmen Schloz Wöllenstein das Areal und nutzte die Halle zunächst als Transporter- und LKW-Werkstatt. Nach dem Umzug der LKW-Werkstatt und dem Neubau der Transporter-Werkstatt entstanden erste Pläne zum Umbau in eine Kongress- und Veranstaltungshalle.

2017

Unter der Leitung von Andreas Wöllenstein wurde 2017 der Kraftverkehr umfangreich saniert, ohne dabei an seinem Industriecharme zu verlieren. Das neu entstandene Chemnitzer Kultur-und Kongresszentrum bietet eine einzigartige Eventlocation für kreative und klassische Veranstaltungskonzepte.